Lübeck kämpft für seine Uni » Demo http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress Ohne die Medizin stirbt die Universität zu Lübeck. Kämpf auch du für deine Uni! Mon, 20 Jun 2011 13:27:03 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.5 Demo-Nachlese: „Von Säbel auf Stilett“ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/23/demo-nachlese-%e2%80%9evon-sabel-auf-stilett%e2%80%9c/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/23/demo-nachlese-%e2%80%9evon-sabel-auf-stilett%e2%80%9c/#comments Fri, 23 Jul 2010 13:06:57 +0000 Georg Engelbart http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=4083 weiterlesen...]]> Nachdem wir die Uni nun wieder in etwas ruhigere Fahrwasser gelenkt haben, ist es Zeit einige Ereignisse der vergangen Wochen genauer zu betrachten.

Denn neben den „klassischen“ Formen der politischen Versammlung, von denen wir ja reichlich Gebrauch gemacht haben, gab es hin und wieder auch andere Aktionsformen im Rahmen des zivilen Ungehorsams.

So auch nach dem Sternmarsch zum Markt, am 01. Juli. Schon im Vorfeld gab es zahlreiche Studenten, Mitarbeiter und Professoren, die den arroganten und unverantwortlichen Kürzungsplänen der Landesregierung auch physisch ihren Widerstand entgegen setzen wollten. Besonders vor dem Hintergrund, dass Jost de Jager eine Woche zuvor, nach der Personalversammlung und dem Gespräch mit den Studierenden, einfach so davon brausen konnte, ohne durch unser Protest-Spalier fahren zu müssen. Dies sollte nach der Diskussion in St. Petri nicht einfach möglich sein.

Es reifte also der Plan, sich bereits vor dem Ende der Veranstaltung zu friedlichen Sitzblockaden an den möglichen Ausfallstraßen zusammen zu finden. Nach dem Prinzip „Drei Leute, drei Ecken“, wurden Blockadepunkte festgelegt und Menschen zusammen getrommelt. Auch an Radios war gedacht, schließlich wollte man sich nebenbei noch gehörig über die hilflosen Ausflüchte einer Cordula Andresen und die Unverfrorenheit eines Wolfgang Kubicki ärgern.

Vor Ort gestaltete sich die Sache dann etwas schwieriger: Die potentiellen Blockierer namens mit der Pünktlichkeit nicht so genau und die Polizei hatte eine Menge Kräfte zusammen gezogen. Durch konsequentes Täuschen und Tarnen gelang es dann aber doch einer Gruppe von ca. 30 Personen sich auf dem Kopfsteinpflaster der „Kleine Kiesau“, direkt hinter der Kirche, niederzulassen. Der harte Kern wurde dabei von zahlreichen Mikrobiologen gebildet, so dass man das Gefühl bekam, Blockade-Erfahrung wäre ein entscheidendes Einstellungskriterium am entsprechenden Institut. Es galt der Leitsatz, bei Schädlingen führt nur die richtige Strategie zur suffizienten Therapie. Da sich die „Erreger“ aus der Regierung nicht ausreichend sensibel für die bisherigen Mittel zeigten, sattelte man nun also auf breiter angelegte Antibiotika um, auf das auch die bisher Resistenten endlich den Rückzug antreten.

Mit der Gemütlichkeit war es allerdings sehr schnell vorbei. Die auch anwesende Ost-Holsteiner Bereitschaftspolizei begann umgehend und mit den Worten, die Uni sei ja eh gerettet, was man denn noch wolle, die Räumung. Dabei ging es teilweise äußerst brutal zu, Menschen wurden einfach auf andere geworfen, die sich bereits hinter der Absperrung befanden. Köpfe wurden nach hinten gedrückt, Arme verdreht.

Trotzdem ging von Seite der Blockadeteilnehmer keinerlei Gewalt aus. Stattdessen ordnete man sich hinter der Absperrung neu, zückten die Trillerpfeifen und Vuvuzelas und machte den Politikern die Abfahrt zur Hölle.

Erfreulicher Weise befanden sich im Verlauf der Strecke weitere Blockaden, so dass die „Gäste“ in ihren dunklen Limousinen noch einige Vollbremsungen und Schrecksekunden erdulden mussten. Teilweise rannten die eben geräumten Menschen einfach wieder am Auto vorbei und setzten sich erneut davor. Die Polizei war deutlich überfordert, schaffte es aber irgendwann doch, die Wagen soweit abzuschirmen, dass sie sich davon machen konnten. Uns soll’s nur recht sein, schließlich wollen wir die beiden ja nicht ernsthaft auf Dauer in Lübeck erdulden müssen.

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Vielen Dank für die Blumen http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/08/vielen-dank-fur-die-blumen/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/08/vielen-dank-fur-die-blumen/#comments Thu, 08 Jul 2010 08:26:33 +0000 Teresa Pliet http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3741 Der Sternlauf am 1. Juli in Lübeck hatte noch eine weitere Attraktion zu bieten: Die Stufen der Petrikirche bedeckten über 6000 gelbe Blumen.

3000 gelbe Rosen stiftete die Interessengemeinschaft Hüxstraße; etwa 3000 Blumen unterschiedlichster Sorte brachten die Bürger Lübecks selbst mit. Löwenzahn, Liebstöckel, Sonnenblumen  - am Ende übergaben die Menschen sogar selbst gebastelte Papierblumen, weil die Blumenläden der Innenstadt keine gelben Blumen mehr vorrätig konnten.

Die Blumen symbolisieren die (noch) blühende Stadt Lübeck. Mit ihrer Entscheidung, die medizinische Fakultät der Uni Lübeck zu schließen und das Uniklinikum zu privatisieren, zertreten die politischen Entscheidungsträger die blühende Stadt – auf wirtschaftlicher, kultureller und sozialer Ebene. Dagegen protestierten am Donnerstag nicht nur Studenten und Klinikmitarbeiter, sondern vor allem eine bunte Mischung lübecker Bürger, die den Hauptteil der 8000 Mann starken Demo bildeten.

Am Ende der Podiumsdiskussion traten zuerst die Besucher aus dem Haupttor der Kirche. Sie hatten vor Beginn der Veranstaltung jeder eine gelbe Rose in die Hand bekommen, die sie nun rechts und links der Treppe ablegten. Dort lagen bereits die vorher eingesammelten übrigen 5000 Blumen –  vor St. Petri erstreckte sich ein Blumenmeer.

Bürger legten Blumen nieder

FDP-Fraktionsvorsitzender im Landtag, Wolfgang Kubicki, wurde dann auch sehnlichst erwartet. Fleißige Helfer hatten die letzen Wege durch den Pflanzenteppich mit Rosen zugeschüttet, sodass sich Herr Kubicki beim Verlassen der Kirche 6000 gelben Blumen gegenüber sah.

Wolfgang und die blühenden Landschaften

Gezögert hat er  – wahrscheinlich war auch ihm der Symbolcharakter inzwischen zugetragen worden – , doch dann trat er beherzt auf die gelben Blumen. Ein schöneres Bild konnte man sich nicht wünschen, fand auch die johlende Menge vor St. Petri.

Etwas verkniffener folgte Staatssekretärin Cordelia Andreßen. Universitätspräsident Peter Dominiak bildete den Abschluss und bahnte sich seinen Weg erfolgreich um die Blumen herum, wieder unter Klatschen der Zuschauer.

Man fragt sich, ob sie weiss was sie tut

Die Veranstaltung löste sich danach zügig auf. Einige hundert Frauen wurden zum Ende des Tages hin noch besonders beglückt – sie sammelten sich riesige gelbe Sträuße aus den abgelegten Blumenmengen zusammen.

Heute erinnern nur einige vereinzelte gelbe Blütenblätter vor St. Petri  an den 1.Juli. Das Organisationsteam der Lübeck-Kämpft-Aktion aber vergisst die große Unterstützung der Lübecker Bürger nicht und sagt: Vielen Dank, es war sehr schön!

EDIT:

hier gibt es ein Video der Aktoin:

Link

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Sternmarsch: Lübeck geeint für seine Uni http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/02/sternmarsch-lubeck-geeint-fur-seine-uni/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/02/sternmarsch-lubeck-geeint-fur-seine-uni/#comments Fri, 02 Jul 2010 13:51:21 +0000 Lukas Ruge http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3459 Eine Stadt trägt Gelb. Am Donnerstag haben über 10.000 Lübecker bei einem Sternmarsch und einer Podiumsdiskussion in der Petrikirche teilgenommen. Geeint sprach sich die Stadt gegen die Schließung des Medizinstudiengangs an der Universität zu Lübeck aus, da sie das Aus für die gesamte Uni, den Verlust tausender Arbeitsplätze und erhebliche wirtschaftliche Schäden für das Land und die Region bedeuten würde.

An 4 Orten außerhalb der historischen Altstadt hatten sich um 18:00 Uhr Demonstranten eingefunden, um in einem Sternmarsch auf den Rathausplatz zu gehen. Sie waren im Gelb der lübschen Protestbewegung gekleidet. Die Polizei rechnete mit einer durchweg friedlichen Kundgebung, es waren weniger als 300 Polizisten im Einsatz. An den Demonstrationszügen nahmen der FDP-Abgeordnete Gerrit Koch, der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Stegner und Bürgerschaftsabgeordnete aller Fraktionen teil. Gegen 18:30 trafen die Züge am Rathaus ein.

In der Petrikirche hatten ab 18:30 Uhr Wolfgang Kubicki (Fraktionsvorsitzender der FDP in Schleswig-Holstein), Cordula Andreßen (Staatssekretärin im Wissenschaftsministerium), Bernd Saxe (Bürgermeister von Lübeck), Prof. Dr. Peter Dominiak (Präsident der Universität zu Lübeck) und Linda Krause (Vorsitzende des AStA der Universität zu Lübeck) an einer Diskussionsrunde teilgenommen.  Thema war die Zukunft der Lübecker Universität.

Zwar hatten am Morgen zwei Abgeordnete der Regierungsfraktionen, unter ihnen Gerrit Koch, bekundet, sie würden nicht für ein Sparpaket stimmen, welches die Universität gefährdet und damit den Sparplan der mit einer Stimme Mehrheit agierenden Regierung de facto gekippt, aber die Regierungsvertreter ließen sich davon nicht beeindrucken. Während Staatssekretärin Adreßen in der Diskussion keinen Faden zu finden schien und offensichtlich unvorbereitet und völlig überfordert war, machte der Fraktionsvorsitzende Wolfgnag Kubicki klar: Wenn kein anderes Paket, welches er für gut befinde, existiere, würde er für den derzeitigen Sparplan stimmen. Der Fraktionsvorsitzende der CDU, Christian von Boetticher, der der Diskussionrunde ebenfalls beiwohnte, schien über die Stimmung in seiner Fraktion überhaupt nicht informiert zu sein: An das Vorhandensein von Abweichlern glaube er nicht. Dass es schon lange in der Fraktion brodelt, ist kein Geheimnis, es schien lediglich dem Fraktionsvorsitzenden eines zu sein.

Geschickt argumentierten dagegen Linda Krause, Bernd Saxe und Peter Dominiak für ihre Uni und konnten die Argumente der letzten Wochen noch einmal vereint vorbringen. Bernd Saxe veranschaulichte den wirtschaftlichen Schaden und versuchte die Regierungsvertreter dazu zu bringen zu erklären, wie dieser abgewandt werden könnte. Keiner der anwesenden Vertreter der Regierung war dazu in der Lage. Genausowenig konnten sie die Argumente von Linda Krause entkräften, die über die verzahnten Studienangebote sprach und darüber, wie die Medizinerausbildung auch für die Naturwissenschaften in Lübeck von essenzieller Wichtigkeit ist. Oft hatte es den Anschein, die Gegenseite habe das Studienangebot in Lübeck bisher nicht im Detail angesehen oder verstanden.

Dominiak fragte schließlich die Staatssekretärin, warum diese begründungslos der Universität verweigert habe sich für die Exzellenzinitiative zu bewerben, auch hierauf konnte sie keine Antwort geben.

Die Radioübertragung der Diskussionrunde wurde von tausenden Menschen auf dem Rathhausmarkt mitverfolgt, die die Äußerungen mit Jubel oder hämischem Gelächter kommentierten. Die Stimmung war entspannt. Auf einer Leinwand wurden Bilder der letzten Wochen gezeigt, als die Radioübertragung kurz abbrach, sang man ein Lied der Protestbewegung, welches den Rücktritt von Wissenschaftsminister de Jager fordert. Ebenso verfolgten ca. 200 Menschen vor der Petrikirche die Diskussion, die mit Lautsprechern auf den Vorplatz übertragen wurde. Vor der Kirche wurden auch tausende gelbe Blumen niedergelegt.

Nach Abschluss der Veranstaltung verstummten die Pfeifen, Vuvuzelas, Trommeln und Sprechchöre für 5 Minuten der Ruhe. Geradezu gespenstisch standen die gelben Demonstranten während die Marienkirche mahnend läutete und ein Banner von ihrem Turm herabgelassen wurde.  Ein denkwürdiger Moment für diesen bisher so lauten Protest, der noch einmal symbolisieren soll, dass die Lage ernst ist: Mit der Uni Lübeck droht eine Region zugrunde gehen.

Gerrit Koch ergriff zum Ende der Veranstaltung auf Einladung der Veranstalter das Mikrofon und erklärte seine Position. Auf Nachfrage von AStA-Vetrteter Matthias Salzenberg machte er deutlich: Ein Sparpaket, welches die Existenz der Universität gefährde, wie es der aktuelle Vorschlag tut, werde von ihm keine Stimme erhalten.

Kubicki, von Boetticher und die Staatssekretärin mussten beim Verlassen der Kirche die ausgelegten Blumen zertrampeln, ein weiteres Symbol dafür, dass mit ihrer Politik eine blühenden Wirtschafts- und Forschungslandschaft mit Füßen getreten wird. Während Kubicki und Andreßen Lübeck schnell verließen, diskutierte der Fraktionsvorsitzende der CDU, Christian von Boetticher, bis in die späte Nacht mit Demonstranten in der Studentenkneipe „Der Blaue Engel“.

Mit den Abweichlern in den Landtagsfraktionen, dem großen Widerstand in der Bevölkerung, den offensichtlichen Fehlern in der Kalkulation ihrer Sparvorhaben und der Unfähigkeit diese einzugestehen oder zu korrigieren hat die Regierung ihre eigene Handlungsfähigkeit verspielt und sich unmöglich gemacht. Nun müssen die Konsequenzen gezogen werden.

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Luftbilder der Demo http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/02/luftbilder-der-demo/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/07/02/luftbilder-der-demo/#comments Fri, 02 Jul 2010 10:52:08 +0000 Ivo Heinecke http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3444 Einige der Demonstranten werden es bemerkt haben: Über die Demo flogen einige Flugzeuge, um uns aus der Luft zu Fotografieren. Die Bilder haben wir mittlerweile bekommen, vielen Dank an die Piloten!

Alle Fotos bis hier sind von Herrn Dr. Herrmann. Vielen Dank!

Diese Fotos sind von Herrn Paysen. Vielen dank auch an ihn!

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Meine Demo: Im Sonderzug nach Kiel http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/30/meine-demo-im-sonderzug-nach-kiel/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/30/meine-demo-im-sonderzug-nach-kiel/#comments Wed, 30 Jun 2010 20:44:50 +0000 Ronny http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3392 weiterlesen...]]> von Prof. Dr. h.c. Rolf Hilgenfeld

An einer Hand kann ich die Tage abzählen, die mich in jüngerer Zeit emotional so berührt haben wie der Tag unserer Demonstration in Kiel. Für mich war dieser auch verbunden mit der Aufgabe, den Sonderzug nach Kiel zu organisieren. In Absprache mit Linda Krause, der AStA-Vorsitzenden, hatte ich bereits seit dem 27. Mai versucht, von der Deutschen Bahn ein Angebot für einen Sonderzug zu erhalten. Zunächst hatten sie angeblich keine Lok, dann keine Wagen… Erst als ich beiläufig erwähnte, daß ich mich dann wohl an den DB- Aufsichtsratsvorsitzenden wenden müßte (der Chemiker Utz-Hellmuth Felcht war Ende der 80er Jahre mein Chef bei der damaligen Hoechst AG), kam ein Angebot über 35.000 Euro – so teuer, weil die Wagen aus Nordrhein-Westfalen zugeführt werden müßten. Bis zu diesem Zeitpunkt (07. Juni) hatten wir schon 12 Tage Zeit verloren, nur noch neun Tage bis zur Demo! Da erinnerte ich mich an einen Eisenbahnfreund, der in der Nähe von Nürnberg ein privates Bahnunternehmen betreibt, und der vermittelte mich an die Firma EuroExpress in Münster. Innerhalb von 30 Minuten hatten wir ein Angebot von dieser Firma auf dem Fax, welches um 40% unter dem der DB lag, obwohl auch hier der Zug aus Nordrhein-Westfalen zugeführt werden mußte! Zunächst sollte der Zug 15 Schnellzugwagen umfassen, aber dann meldete Kiel Hauptbahnhof, wir müßten einen Wagen weniger fahren, ihre Bahnsteige seien zu kurz. Vier Tage später kürzten die Kieler uns noch einmal zwei Wagen, aber EuroExpress hatte eine Lösung: 9 der geplanten Schnellzugwagen wurden duch Liegewagen ersetzt, da passen mehr Leute in jedes Abteil.

Am Dienstagabend, 15. Juni, fuhren dann acht Studentinnen des 4. Semesters MLS per Bahn nach Münster, um den Zug am nächsten Morgen mit 1000 gelb-schwarzen Kampfplakaten zu schmücken. Ich folgte erst vier Stunden später, weil ich noch an der Senatssitzung teilnehmen wollte. Nach einer sehr kurzen Nacht trafen wir uns um 7 Uhr mit Maik Dillmann von EuroExpress im Münsteraner Hauptbahnhof. Um 07:28 Uhr lief unser Sonderzug auf Gleis 9 ein, unendlich lang… wie sollten wir den jemals füllen? Von Münster fast bis nach Lübeck war unser Plakatierteam damit beschäftigt, alle Fenster mit den Kampfplakaten zu dekorieren – das war echt harte Arbeit und wurde von den Mädels super gemacht. Maik Dillmann und der Zugführer Klaus Dinger, ein alter Eisenbahnfan, beschäftigten sich derweil mit dem CD-Spieler, der von der Wagenbatterie gespeist wurde, aber immer dann versagte, wenn der Zug schneller führ – er bekam dann zu viel Spannung…

Die alte CD-Kiste hatte schließlich ein Einsehen mit uns, und Udo Lindenbergs “Sonderzug nach Pankow” ertönte aus allen Lautsprechern, als wir um 11:09 Uhr auf Gleis 2 in Lübeck Hauptbahnhof einliefen. Binnen Minuten hatten wir alle Kämpfer im Zug, das befürchtete Chaos blieb aus. Dabei hatte ich extra für jeden Wagen einen “Coach Manager” und einen “Assistant Coach Manager” ernannt – ein echtes Erlebnis vor allem für meine chinesischen und indischen MitarbeiterInnen.

Trotz ausgebliebenen Chaos’ verließen wir Lübeck Hbf. mit zehn Minuten Verspätung, nur drei Minuten vor der planmäßigen Abfahrt des ICE aus Kopenhagen, der uns “im Nacken saß”. Das beeindruckte unsere 7000 PS-Zuglok, die 185 630 der “Häfen & Güterverkehr Köln”, aber wenig. Bis Reinfeld wurde unser Zug begleitet von Bernd Koop von der Firma “fliegmituns.de” mit seinem Tragschrauber, in dem hinten unser Guido Hansen saß und den Zug aus der Luft filmte und fotografierte (siehe Bild). Abenteuerlich – ich war froh, daß ich in “meinem” Zug saß.

Die Durchfahrten durch die Hamburger Bahnhöfe waren dann nochmals ein akustischer Höhepunkt: alle Fenster waren mit “trillerpfeifenden” Kämpfern besetzt. Durch die Plakatierung wurde allen auf den Bahnsteigen Wartenden klar, daß hier ein Kampfverband der Uni Lübeck unterwegs war. Warum, konnte man auch an den extra angefertigten Zuglaufschildern lesen: “DPF 2222 Lübeck kämpft für seine Uni” war der offizielle Name unseres Zuges, unter dem man ihn auch in 100 Jahren noch in den Archiven finden wird. Fünf Minuten vor Plan kamen wir dann in Kiel Hbf. an, wo sich sofort der gesamte Bahnsteig mit gelben T-Shirts füllte – ein eindrucksvolles Bild.

Von der machtvollen Demo hatte ich dann wohl dieselben Eindrücke wie alle anderen Teilnehmer, ein unglaubliches Gefühl von Solidarität. Ein bißchen fehlten mir die Sprechgesänge der Demos, die ich als Student in den 70er Jahren mitgemacht hatte, für meinen Geschmack hätte von den Lautsprechern ruhig häufiger mal eines der neuen Lieder der Lübecker Studierenden gespielt werden können. Aber die elektronischen Klänge vom Love Parade-Truck ließen die Kieler Straßen eindrucksvoll erbeben.

Mit jeder der Reden, die ich anhörte, machte ich mir mehr Sorgen um meine eigene, die ich zum Abschluß der Demo halten sollte. Alles, was ich in der Nacht zuvor auf der Fahrt nach Münster in mein Manuskript geschrieben hatte, war irgendwann und irgendwie schon gesagt worden. Also habe ich meinen Beitrag völlig umgestellt, während der Vertreter des Kieler AStA und Dr. Niebuhr vor dem Landtag sprachen. Ich konnte zu diesem Zeitpunkt nur noch ein paar Stichworte auf mein Papier kritzeln. Aber dann fand ich es sehr einfach, dort oben zu stehen und vor Tausenden von Leuten frei zu sprechen: Du sagst einen Satz, möglichst mit Pointe, alle betätigen 20 Sekunden lang ihre Trillerpfeifen, und in der Zeit kannst Du Dir überlegen, was Du im nächsten Satz bringst. Jede Vorlesung ist da anstrengender…

Ich glaube, meine Rede (verfügbar auf der Seite des Instituts für Biochemie zu den Protesten) hatte den gewünschten Effekt. Der hochschulpolitische Sprecher der CDU, Daniel Günther, nannte ihr Niveau am nächstenTag in der Landtagsdebatte “erschreckend niedrig” und sprach mir gegenüber “von einem Tribunal”. Genau, Message verstanden, jetzt heißt es nur noch, Konsequenzen zu ziehen! Andererseits bat mich ein allseits bekannter Schriftsteller aus Lübeck um mein Redemanuskript, um es als Stoff benutzen zu können. Problem war nur, daß ich ja kein Manuskript hatte, aber inzwischen haben wir ein Transkript von der Videoaufnahme (direkter Link(mov)) erstellt.

Auf der Rückfahrt in unserem Zug, jetzt DPF 2223, waren die meisten Kämpfer von diesem anstrengenden Tag erschöpft. Unser Caterer, Niko Maethge von der Firma MSM, schenkte zur Belohnung für die friedliche Demo Bier aus, welches allerdings noch vor Erreichen Hamburgs zur Neige ging. Die Durchfahrt durch die Hamburger Bahnhöfe wurde dann noch einmal zu einem Akustikerlebnis erster Klasse, bevor es sich die müden Kämpfer in den Liegewagen gemütlich machten.

Ich möchte mich bei allen ganz herzlich bedanken, die geholfen haben, diesen Sonderzug zu ermöglichen, vor allem bei den Freunden und Förderern der Universität zu Lübeck, dem Plakatierteam vom 4. Semester MLS, meinen MitarbeiterInnen, die als Coach Manager und Assistant Coach Manager jederzeit alles im Griff hatten, Bernd Koop mit seinem Minifluggerät und dem todesmutigen Guido Hansen auf dem Rücksitz, unserem Präsidenten, der in Wagen 1 mitfuhr und uns aufmunterte, den Mitarbeitern der Firmen EuroExpress, MSM, Eisenbahnfreunde Hamm und Häfen & Güterverkehr Köln sowie allen Kämpferinnen und Kämpfern, die für allzeit gute Stimmung im Zug sorgten.

Auch die Redaktion „Lübeck kämpft!“ und die Organisatoren sowie der AStA möchten Sich auf diesem Wege bei Prof Dr. h.c. Hilgenfeld für das große Engagement um den Sonderzug bedanken.

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Aktion Luftpost http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/24/aktion-luftpost/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/24/aktion-luftpost/#comments Thu, 24 Jun 2010 16:13:09 +0000 Lukas Ruge http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=3074 weiterlesen...]]> von Christiane S., Evi W. und Julia H.

Im Institut für Rechtsmedizin gibt es seit Donnerstag, den 17. Juni 2010, einen neuen Bildschirmschoner: Ein strahlend blauer Himmel, in den unzählige leuchtend gelbe und lila Luftballons aufsteigen. Es sind nicht irgendwelche Ballons und es ist auch kein Zufall, dass sie seit diesem Tag den Bildschirm des Instituts schmücken. Das Foto zeigt einen Aspekt der Großdemo in Kiel, bei der am Tag zuvor 14 000 Menschen für den Erhalt der Uni Lübeck kämpften. Die „Aktion Luftpost“ war nur eine von vielen Initiativen, die geholfen haben, diesen Tag zu gestalten und für eine gute Stimmung zu sorgen.

Entstanden war die Idee zu einer Luftballon-Aktion im Kreise einiger Lübecker Stipendiaten der Begabtenförderungswerke. Ungefähr 50 Lübecker und Kieler Stipendiaten der Studienstiftung des deutschen Volkes, des Evangelischen Studienwerks Villigst, des Cusanuswerks, der Heinrich-Böll-Stiftung, der Friedrich-Ebert-Stiftung, der Konrad-Adenauer-Stiftung, der Stiftung der deutschen Wirtschaft und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes folgten dem Aufruf, sich zusammenzuschließen, um eine gemeinsame Aktion für den Erhalt unserer Universität auf die Beine zu stellen. Die Resonanz war überwältigend! Frei nach dem Motto „Wer braucht denn schon noch Bücher, wenn einem die Uni genommen wird“ spendeten viele Stipendiaten großzügig ihr Büchergeld für die Aktion Luftpost. Doch es sollte noch besser kommen: In der Nacht vom 8. auf den 9. Juni erreichte uns eine freudige Botschaft von Studenten aus Kiel:„Wir würden uns euch gerne anschließen und lila Luftballons mit euren steigen lassen. Wäre das nicht ein tolles Zeichen der Zusammengehörigkeit unserer Standorte?“ Wir waren alle mehr als begeistert von der Idee und freuten uns riesig über die tatkräftige Unterstützung von den Studierenden der Universität Kiel.

Die Idee war geboren: Unter dem Motto „Luftpost für den Wissenschaftsminister“ wollten wir bei der Demonstration 1500 gelbe Luftballons vor dem Kieler Landtag in den Himmel steigen lassen – als Symbol für die durch die Sparpläne der Landesregierung bedrohten Medizinstudienplätze an der Universität zu Lübeck. Sie sollten von weiteren 1000 lila Luftballons der Kieler Studenten ergänzt werden, die für die restlichen 1000 Studienplätze der Universität zu Lübeck stehen sollten, die durch die Sparmaßnahmen ebenso gefährdet sind. Denn das Aus für den Medizinstudiengang würde gleichzeitig das Ende der gesamten Universität Lübeck bedeuten, die ohne die Medizin nicht überlebensfähig ist.

Nachdem wir gerade noch fristgerecht den Luftraum über dem Kieler Landtag bei der Deutschen Flugsicherung für uns reserviert hatten, die 1500 gelben Luftballons mit der Aufschrift „Lübeck kämpft für seine Uni“ in den Druck gegeben und Bänder mit Verschlüssen bestellt hatten, wurden die Postkarten an unseren Herrn Wissenschaftsminister gestaltet, gedruckt, gelocht und verknotet. Die Postkarten wurden mit der Bitte versehen, diese frankiert an den Wissenschaftsminister zu schicken, der in den nächsten Wochen immer von neuem unsere Botschaft im Briefkasten finden sollte. Sie ist kurz und doch so essenziell und einleuchtend: „Wer an der Bildung spart, wird in der Zukunft verarmen.“ Doch wie viele Liter Helium passen eigentlich in einen Luftballon? Vielleicht vier oder fünf Liter? Gut, dass wir noch einmal nachgerechnet hatten: V=4/3*π*r3=17,16 Liter bei einem Radius von 16 cm. Wirklich 17 Liter? Ganz gleich, wie oft wir die Rechnung wiederholten, das Ergebnis blieb das gleiche: 20 000 Liter Gas benötigten wir für unsere Aktion!

Der große Tag, dem wir alle entgegen gefiebert hatten, war gekommen. Tagelang hatten wir den Wetterbericht verfolgt. Zum Glück meinte es das Wetter gut mit uns. Die Windrichtung Nordost gab Grund zum Optimismus. Alles war genau getimt: Drei Stunden für 1500 Luftballons. Also, 12 Sekunden pro Ballon – ohne Pause! Dank der vielen helfenden Hände und der großartigen Teamarbeit haben wir die Herausforderung wunderbar meistern können.

Offensichtlich fühlten nicht nur wir uns an vergangene Kindertage erinnert. Die Faszination dieser fliegenden Luftballons ließ sich auch an den Gesichtern der Kinder, Schüler, Studenten, Professoren und Bürger ablesen. Wir hätten auch gut und gern die doppelte Menge an Luftballons verteilen können, so groß war die Nachfrage. Schon bald waren um uns herum nur noch Luftballons zu sehen. Die Begeisterung war groß, als sich unsere gelben Luftballons am Schlossgarten schließlich mit den lila Luftballons der Kieler Studenten vereinten.

Nach dem Countdown am Kieler Landtag wurden die 2500 gelben und lila Luftballons gemeinsam in den Himmel gelassen. Sie sollten unsere Botschaft in das ganze Land tragen. Denn die Pläne der Landesregierung gefährden nicht nur die Universität zu Lübeck existenziell, sondern stellen durch ihren negativen Modellcharakter eine Bedrohung für die gesamte Bildungslandschaft Deutschlands dar.

Unsere Luftpost erreichte ihren Adressaten – Herrn Wissenschaftsminister Jost de Jager – auf direktem Weg. Ob er wohl die Botschaft verstanden hat? (siehe Schlussteil des Videos: http://www.shz.de/video.html?bcpid=1909243271&bclid=1704093149&bctid=96653946001)

Einige der Luftballons haben sich zu unserer Freude in dem Geäst der Bäume vor dem Landtag verfangen. Nun hängen sie dort als Mahnmal vor dem Kieler Landtag, um den Ministerpräsidenten samt den Abgeordneten des Landtags jeden Tag aufs Neue daran zu erinnern: „Wer an der Bildung spart, wird in der Zukunft verarmen“. Hoffen wir, dass nicht nur die Bäume vor dem Landtag Früchte tragen, sondern auch unsere Argumente auf fruchtbaren Boden treffen und die Vernunft endlich siegt im Kampf für die Universität zu Lübeck!

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Meine Demo: Teil 3 http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/24/meine-demo-teil-3/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/24/meine-demo-teil-3/#comments Thu, 24 Jun 2010 12:41:19 +0000 Lukas Ruge http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=2754 weiterlesen...]]> A.C. schickt uns folgenden Beitrag, der seine Eindrücke von der Demo beschreibt:

Am Demo-Tag wurde bis 12:30 gearbeitet und dann ging es mit meinen 4 Kolleginnen und Kollegen mit dem Auto nach Kiel. Auf dem Weg ging es vorbei an zahlreichen Bussen und anderen vollbesetzten und ebenfalls gelb geschmückten Autos.

Nach dem wir den langen Weg vom Parkhaus bis zum Bahnhof geschafft hatten, waren wir von der dort versammelten Menschenmenge überwältigt und konnten das mitgebrachte Schild erstmals zum Einsatz bringen.

Auf dem Weg zum Landtag wurde uns bewusst welch unglaubliche Menschenmenge sich heute versammelt hatte; beim Blick von einer Anhöhe der Straße konnten wir sowohl nach Vorne als auch nach Hinten blickend kein Ende der gelben Massen ausmachen: Ein Moment mit Gänsehautfaktor!

Vor dem Landtag trafen wir dann auf die versammelte Politikergarde, die Ihre Arroganz vor allem während der Reden durch hämisches Grinsen zur Schau stellte. Ein unglaubliches Verhalten!

Nach einiger Zeit, sprach uns einer der Organisatoren(?) auf unser Plakat an und bat uns nach Vorne hinter die Reihen der Politiker. Für uns der persönliche Höhepunkt der Veranstaltung!

Erschöpft aber zufrieden traten wir nach fast 5 Stunden Demo den Rückweg an. Immer wieder vorbei an gelben Farbtupfern.

Nachdem ich meine Kollegen abgesetzt hatte, besorgte ich in Lübeck noch etwas Proviant für zu Hause. Vor mir in der Schlange stand eine Frau um die 40, die mich wegen meines T-Shirts auf die Demo ansprach und nach einem netten Gespräch versprach, auf der nächsten Demo dabei zu sein.

Daheim angekommen konnte ich meinen Söhnen noch den positiven Einsatz des Plakates bestätigen und den Tag zufrieden ausklingen lassen.

Nachtrag:

Ich komme ursprünglich aus Hamburg und habe in Kiel studiert; die aktuellen Angriffe auf Lübeck und die Inkompetenz und Verlogenheit unserer Landespolitik empören mich.

Ich stamme aus der Generation, die bisher eigentlich nie um irgendetwas wirklich kämpfen musste und bin vorher in meinem Leben erst einmal auf einer Demonstration gewesen.
Die Vorbereitungen begannen am Vortag mit meinen beiden Söhnen, die mir bei der Gestaltung meines Protest-Plakates halfen.

Das wird sich jetzt ändern: es werden noch viele Demonstrationen folgen, denn jetzt muss jeder auf die Strasse!

Jörg Panzer hat ebenfalls einen Bericht parat:

Meine Geschichte zu der Demo in Kiel am 16.6. fängt schon am Dienstagmittag an, und zwar direkt nach der Uni. Ich hatte den Plan, meinen Hinterkopf mit dem Slogan ‚Lübeck kämpft‘ zu schmücken. Das ganze wollte ich wenn möglich umsonst, die Zeit in Kiel würde ja noch teuer genug werden. Also bin ich nach der Vorlesung zu dem Friseur bei mir um die Ecke gegangen und habe sie mit meinem Vorschlag zu einem etwas anderen Sponsoring konfrontiert. Nachdem eine Mitarbeiterin mich mit dem Spruch „…Hm, ja… Ich geh mal fragen…“ hat stehen lassen, war ich eher wenig hoffnungsvoll, doch kurze Zeit später kam sie mit der hellauf begeisterten Chefin wieder, die mir sofort ihre Solidarität bekundete. Eine halbe Stunde später kam ich dann mit einer etwas außergewöhnlichen  Frisur wieder ans Sonnenlicht. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön ans Team von „Haargenau“ in der Ratzeburger Allee 100a! Zum Thema Farbe hatten die Mädels zwar gute Ideen, aber leider nicht das nötige Material, so dass ich mich selbst auf die Suche machen musste. Ich hatte zwar eigentlich keine Zeit dafür und auch keine große Hoffnung, aber nach einem guten Tipp konnte ich in einem Friseuerbedarf-Geschäft am Ende der Beckergrube eine Dose gelben Farbsprays für die Haare ergattern. Zwei Stunden später, so gegen viertel nach Sechs, war ich auch schon auf dem Weg nach VW-Bus in DAS Partymobil schlechthin ;-) Bevor es dann in die Pumpe ging, besorgten wir uns (backfrisches und noch warmes) Ciabatta, Käse, Kräuterquark, Bier und Wein. Gut ausgestattet chillten wir direkt an der Kieler Förde auf einem Steg. Glücklicherweise war direkt daneben eine Gaststätte mit Live-Übertragung , sodass wir auch den Sieg Brasiliens mitbekamen. Irgendwann um Elf rum erreichten wir dann endlich die Soli-Party und durften noch die letzten Songs vom „Goldenen Handwerk“ miterleben und –feiern. Der weitere Abend war dann zwar eher unspektakulär, aber dank einer super geilen Stimmung trotzdem der Hammer. Der Morgen danach war dann so ungefähr wie man sich das vorstellt nach viel Bier und wenig Schlaf, aber nach einer kurzen Gammelphase konnten wir uns aufraffen und in die Innenstadt latschen. Nach einem entspannten und leckeren Frühstück in der *Campus Suite* gesellten wir uns zu den schon relativ zahlreichen Kämpfern vor dem Hauptbahnhof. Die Sonne und die Lifemusik heizten die sowieso schon sehr gute Stimmung noch weiter an, und als dann auch die Massen aus dem Sonderzug dazu stießen war eigentlich alles perfekt. Diverse Motivationsreden später, unter anderem von Prof. Dr. Peter Dominiak, setzte sich der gesamte Tross in Bewegung. Mit Unterstützung vom DJ, der vom Truck aus für fetten Sound sorgte, und der Crew von der Musikhochschule, die alles aus ihren mitgebrachten Instrumenten holten, tanzte sich die Menge an der Förde entlang Richtung Landtag. Auf etwa halber Strecke stießen dann auch die Kieler und Flensburger dazu, und nach weiteren Reden ging es dann mit 14.000 Studierenden, Mitarbeitern und Bürgern weiter. Am Ziel angekommen, empfingen uns einige Oppositionspolitiker, die uns ihre Solidarität aussprachen und gegen die vollkommen hirnrissigen Sparpläne der Regierung wetterten. Nachdem sie einige Zeit ihre Reden schwangen, war es dann aber auch genug, schließlich waren WIR die jenigen, die an jenem Tag etwas zu sagen hatten. De Jager und Co wurden in den folgenden Minuten und Stunden mit der für sie wohl schwer zu ertragenden Wahrheit konfrontiert, so dass sie sich nach einiger Zeit zurück in den vermeintlich sicheren Landtag flüchteten. Doch keine Sorge, Harry & Jost: Baut ihr weiter solche Scheiße kommen wir wieder, und auch unsere Geduld ist irgendwann erschöpft!!

Insgesamt war die Aktion ein berauschendes Erlebnis, aus dem man die Hoffnung schöpfen kann, dass aufgrund des Gewaltigen Druckes von Seiten der Bevölkerung irgendwann auch die hartnäckigsten Politiker einknicken (und vielleicht sogar zurücktreten). Vielen Dank an Alle, die dabei waren, wir waren spitze!!

zuletzt noch dieses wunderbare Video:

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http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/24/meine-demo-teil-3/feed/ 0
Woche 4 – De Jager, Versager! http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/23/woche-4-%e2%80%93-de-jager-versager/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/23/woche-4-%e2%80%93-de-jager-versager/#comments Tue, 22 Jun 2010 22:02:35 +0000 Susanne http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=2921 weiterlesen...]]>

Der Countdown läuft!

Unaufhörlich tickt am Anfang der vierten Kampf-Woche der Countdown auf der Homepage. Kiel kommt immer näher, die Demonstration – der Stichtag –  immer mehr in greifbare Nähe. Doch allein mit der Großdemo sollte es ja nicht getan sein, wo doch das ausgesprochene Ziel war, immer und überall präsent, laut und gelb zu sein. Und so wurde gleich am Anfang der Woche der Beweis angetreten, dass wir auch spontan und schnell sein können:

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian von Boetticher nahm an einer Preisverleihung der Sparkasse im Rathaus teil und sollte vor dessen Türen empfangen werden, wie Kubicki vor dem Scandic. Dass er dort sein würde, war schon eine Weile bekannt, es war jedoch in der Flut an Aktionsideen irgendwie untergegangen. So war es eher eine Hauruck-Aktion, die rund 70 Studenten in der Breiten Straße auftauchen ließ. Mittlerweile war ja mit dem T-Shirt-Verkauf auch die Ausgabe von Trillerpfeifen angelaufen und so wurde es teilweise doch sehr unangenehm für die Ohren der Umstehenden. Doch Boetticher nahm das verhältnismäßig gelassen und verweigerte sich nicht der Masse. Zunächst bat er die anwesenden AStA-Mitglieder als Diskussionsteilnehmer zu sich. Doch auch die anderen Studenten wollten ihrem Unmut Luft machen und ihre Argumente anbringen. Boetticher gab sich dabei durchaus Mühe, alles zu beantworten, doch war das Fazit das gleiche, wie bei allen anderen Politikern auch: Er schlug vor, sich mal in aller Ruhe hinzusetzen und die Zahlen gemeinsam durchzugehen, damit auch die Studenten verstehen könnten, dass es notwendig sei zu sparen.

Klare Signale kamen hingegen etwa zeitgleich von Bundesbildungsministerin Anette Schavan (CDU). Einem dpa-Artikel nach zu urteilen hatte diese eine Unterredung mit Peter Harry Carstensen in Berlin. Dabei sprach sie sich deutlich für den Erhalt der Universität zu Lübeck aus, schon allein, um den von der Bundesregierung angestrebten Ausbau der Medizinerausbildung nicht zu unterbinden. Klare Worte, die dennoch nur eine Empfehlung sein können, denn Bildung ist und bleibt Ländersache – die Entscheidung bleibt also in Kiel.

Während Boetticher sich wieder aufmachte, die Stadt zu verlassen und PHC sich mit der Bundesmeinung auseinander setzte liefen im AStA die letzten Vorbereitungen für den großen Tag. Das Telefon stand kaum still, die Demonstranten meldeten sich für Busse und Züge an, stapelweise gingen ausgefüllte Unterschriftenlisten ein, der letzte Feinschliff an der Koordination der Demo wurde erledigt. Dazu gehörte auch die Pressearbeit: Vor und nach der Demo sollten Pressekonferenzen am Bahnhof beziehungsweise am Landeshaus stattfinden. Dafür wurden Pressemappen gestaltet mit Statements, Fakten, Berichten, …

Und dann war es so weit: Mittwoch – Demo – Stichtag!

Während 30 wackere Sportler sich mit flaggenbehängten Rädern klingelnd aus der Stadt verabschiedeten, fuhren auf dem Parkplatz an der MUK die ersten Busse ein und auch am Hauptbahnhof war jeder Zug mit Fahrtziel Kiel ein bisschen gelber als der vorherige. Richtig voll wurde es dort schließlich, kurz bevor der von Prof. Hilgenfeld organisierte Sonderzug aus Münster einrollte. Es sollte nicht lange dauern, bis dieser von rund 1000 Personen gestürmt werden sollte und die Verantwortlichen waren in absoluter Alarmbereitschaft – zumal kurz vor der Einfahrt die Durchsage kam, dass der Zug auf dem gegenüberliegenden Gleis ankommen sollte. Doch alle Sorgen waren unbegründet: Wie mit dem Lineal gezogen standen alle brav aufgereiht auf Gleis 2 und harrten der Dinge. Innerhalb kürzester Zeit war der Zug voller gut gelaunter Menschen und es musste lediglich darauf gewartet werden, dass die Lok vom einen Ende ab- und ans andere Ende angekoppelt wurde. Schon bald konnte die Fahrt losgehen: Das Pfeifkonzert war fröhlich, schwoll jeweils an den größeren Bahnhöfen deutlich an und erreichte das Maximum bei der Einfahrt in Kiel. Dort war Präsident Dominiak der erste, der den Sonderzug verließ und wurde von der fast schon frenetisch jubelnden Menschenmenge am Bahnhof herzlich empfangen.

Zu diesem Zeitpunkt war der Bahnhofsvorplatz bereits in ein dezentes Gelb gehüllt, stellte er doch den Übergang zur Auguste-Viktoria-Straße dar, wo das Vorprogramm bereits in vollem Gange war. Ein Showtruck, der sonst für die Love-Parade fährt, diente als Bühne und so wirkte es fast wie eine zufällige Party in einer Seitenstraße. Doch bald sollte es politisch werden. Pünktlich um 15 Uhr betrat Peter Dominiak die obere Ebene des gelb geschmückten Fahrzeugs und begrüßte die Studenten und Mitarbeiter von Uni und UKSH sowie alle anderen Demonstranten. Ihm gleich taten es Niklas Finck, der StuPa-Präsident, und Bürgermeister Bernd Saxe, welcher die Demo dann auch gleich ins Rollen brachte.

Langsam bewegte sich der Tross nun Richtung Norden, immer in der Nähe der Förde. Wer Zutritt zur oberen Ebene des Trucks hatte, konnte die unglaublichen Massen bewundern, die sich hier durch die Straßen wanden – ein gelber Lindwurm, der die Stadt durchzog. Polizeischätzungen zufolge musste bereits hier von einer Zahl von knapp 10000 Demonstranten ausgegangen werden. Eine Zahl, die zwar angestrebt, aber nie für wirklich möglich gehalten worden war. Die Stimmung war gut, die Leute friedlich. Lediglich die Trillerpfeifen dürften im Nachhinein das eine oder andere Trommelfell auf dem Gewissen haben… Etwa auf halber Strecke war ein Zusammentreffen der Schleswig-Holsteinischen Universitäten geplant: Am Schlossgarten stießen die Demonstranten aus Kiel und Flensburg, die sich zuvor an der Kieler Uni getroffen hatten, zum Zug hinzu. Wie auch bei den Lübeckern wurde ihr Tross von einem Sarg angeführt und so vereinigten sich die in violett gekleideten Totengräber mit den gelben. Der Zwischenstopp wurde auch für erste Kundgebungen genutzt. Der erste, der das Mikro ergriff war Uwe Polkaehn vom DGB Nord. Der Gewerkschaftsvertreter sprach über das Leben auf Pump und die Arbeitsplätze, die mit der Universitätsschließung verloren gingen. Es folgten die Begrüßungsreden eines Kieler Studenten sowie zweier Vertreter von der Uni und der FH in Flensburg. Schließlich war es an Linda Krause, der Lübecker AStA-Vorsitzenden, den Sturm auf den Landtag auszurufen und so setzte sich die mittlerweile rund 14000-köpfige Menschenmasse in Bewegung zum finalen Angriff.

Als der Tross am Landeshaus ankam, hatten sich die Abgeordneten, die sich den Tag über in einer Plenarsitzung befunden hatten, bereits vor dem Gebäude aufgestellt, allen voran die sechs Mitglieder der Haushaltsstrukturkommission. Lediglich Ministerpräsident Carstensen fehlte. Oppositionsführer und SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Stegner hielt gerade eine Begrüßungsrede, als der Truck anhielt und auch wenn er sich zunächst auf die Seite der Kämpfer stellte: Es war die Redezeit derer, die an den mit insgesamt 24.500 Watt verstärkten Mikrophonen der Demonstranten standen. Dies waren wieder Studenten der drei Universitätsstandorte, die sich gegen kurzsichtige Bildungspolitik aussprachen, es war der niedergelassene Arzt Dr. Frank Niebuhr, der die Bevölkerung aufrief, Minister de Jager Hausverbot zu erteilen und zum Abschluss trat Prof. Hilgenfeld vor die Landesvertreter und berichtete von Diktaturen, in denen bereits Universitäten geschlossen worden waren. Zwischenzeitlich versuchten zwar auch Regierungsvertreter zu Wort zu kommen, doch waren die Demonstranten und ihre Anlage durch schiere Masse einfach im Vorteil. So konnten alle Argumente vorgebracht und – man muss es den Mitgliedern der HSK zu Gute halten – bis zum Ende angehört werden.

Langsam löste sich nun die bislang größte Demonstration, die die Landeshauptstadt je gesehen hat und die laut Polizeibericht außergewöhnlich friedlich verlief, auf. Die Leute bevölkerten wieder Busse und (Sonder-)Züge, um den geordneten Rückzug anzutreten – zufrieden mit dem Auftritt, mit der leisen Hoffnung auf Erfolg und in der festen Überzeugung, bei Bedarf wieder zu kommen.

Die restliche Woche verlief ruhig – eine Chance für die Organisatoren, vor dem nächsten Schritt durchzuatmen. Die Resonanz war jedoch überwältigend: Unmengen von Unterstützungsbekundungen gingen ein, alle waren voll des Lobes über den friedlichen aber eindrucksvollen Auftritt. Zur besonderen Freude trugen dabei die Unterschriftenliste von Olaf Wetergrove, Paul Schoorn, Armin Ganter, Hinnerk Heieck und Guido Erdmann bei. Die Namen scheinen auf den ersten Blick nichts Besonderes zu sein, jedoch befinden sich diese Herren allesamt zum aktuellen Zeitpunkt auf einer Forschungsstation in der Antarktis. „Lübeck kämpft“ zieht nun offensichtlich weltweit seine Kreise und an dieser Stelle herzliche Grüße in den Süden!

Für etwas Auflockerung im Kampf-Geschehen sorgte noch ein von der Fachschaft CS|MLS organisierter Smartmob in der Lübecker Innenstadt. Hier sollte demonstriert werden, was der Wegfall der Medizin für die Stadt bedeutet: Sie würde aussterben! So waren um die Mittagszeit einige Menschen in weißen Arzt- und Laborkitteln zu sehen, die Punkt halb 1, nach dem Ertönen eines Startsignals, einen gespielten Herzinfarkt erlitten und für zwei Minuten scheinbar leblos zu Boden sanken. Die Passanten sind teilweise unbeeindruckt, mehrheitlich aber überrascht, einige wenige etwas hilflos. Nach zwei Minuten springen die tot geglaubten auf, reißen sich die Kittel vom Leib, unter denen gelbe Shirts zum Vorschein kommen. „Lübeck kämpft“ schallt es mehrfach durch die Straßen. Die ganze Fußgängerzone ist gelb. Ein schöner Anblick und die klare Botschaft:

Mit uns müsst ihr überall rechnen!

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http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/23/woche-4-%e2%80%93-de-jager-versager/feed/ 0
Personalversammlung mit Jost de Jager http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/22/personalversammlung-mit-jost-de-jager/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/22/personalversammlung-mit-jost-de-jager/#comments Tue, 22 Jun 2010 19:03:42 +0000 Ivo Heinecke http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=2902 weiterlesen...]]> Die Personalversammlung ist vorbei, es waren einige Medien da. Zu Beginn war Herr de Jager wie geplant in der nicht öffentlichen Personalversammlung, Ton und Bild konnten dankenswerterweise für nicht-Mitarbeiter nach draußen übertragen werden. Nach der Personalversammlung stellte sich der Minister für einige Minuten den Fragen der Studenten draußen. Davon gibt es Videos.

Besonders die erste Frage hat es mir angetan, in der er nicht darauf einging, ob die Risiken adäquat abgeschätzt worden sind oder ob zumindest der Versuch gemacht worden ist. Diesen hat es nicht einmal gegeben, da es laut Aussage des Ministers nicht möglich sei. Grade ein Ministerium sollte aber so etwas abschätzen können, hier fehlt es nur an politischem Willen, dies umzusetzen und sich mit den Konsequenzen zu beschäftigen. Ohne eine solche Abschätzung ist eine Entscheidung von diesen Ausmaßen überhaupt nicht verantwortbar. Durch die fehlende Risikoanalyse sinkt das bereits jetzt schon erheblich beschädigte Vertrauen des Volkes in die Landesregierung weiter. Ohne Vertrauen der Bevölkerung sollte eine Regierung aus dem Amt scheiden und den Weg für Neuwahlen frei machen.

Macht euch am besten selbst ein Bild von ihm:

Vielen Dank an Peter und das Institut für Telematik sowie alle anderen Helfer mit den Videos!

Neben den Videos gibt es die Bilder hier.

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http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/22/personalversammlung-mit-jost-de-jager/feed/ 14
Meine Demo: Die große Fahrradtour nach Kiel http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/21/meine-demo-die-grose-fahrradtour-nach-kiel/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/21/meine-demo-die-grose-fahrradtour-nach-kiel/#comments Mon, 21 Jun 2010 19:49:22 +0000 Dennis Boldt http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=2803 weiterlesen...]]> Es gab viele Wege um nach Kiel zur Demo zu kommen. Über 25 Busse der Studierendenschaft, einen Sonderzug, die normalen Züge oder mit dem Auto. Doch diese Möglichkeiten waren einer Gruppe von Studenten, Mitarbeitern und Professoren zu einfach: Sie wählten das Fahrrad, nachdem ich dazu aufgerufen hatte.

Tag 1: Hinfahrt von Lübeck nach Kiel

Am Tag vor der Demo gab es etwa 20 Anmeldungen zur Fahrradtour. Somit wurden 30 Fahnen für die Fahrräder gebastelt. Getroffen haben wir uns morgens um 08.00 Uhr bei der MuK. Nachdem Florian uns die Fahnen brachte, präparierten wir umgehend unsere Fahrräder indem wir die Fahnen mit Kabelbindern und Tape fixierten.

Währenddessen stießen die letzten verschlafenen Teilnehmer zu uns, sodass wir stolze 30 Radler waren. Kein wunder bei der unglaublichen Wettervorhersage: 19 Grad und sonnig.

Gegen 08.30 Uhr machten wir uns gemeinsam auf den Weg in Richtung Stockelsdorf. Nach etwa einer halben Stunde durch Lübeck, unterbrochen von einigen Ampeln, erreichten wir die Landstraße mit Fahrradweg in Richtung Ahrensbök. 30 Radler in gelben T-Shirts und mit gelben Fahnen am Fahrrad waren sehr auffällig, sodass uns viele Bürger am Straßenrand grüßten und viele Autos gehupt haben.

Auf dem Weg nach Ahrensbök holte uns noch jemand ein, und wir waren 31 Radler. Nach einer Stunde Fahrzeit erreichen wir Ahrensbök, wo wir unsere erste Pause machten.

Anschließend ging es auf die zweite Etappe nach Plön. Hinter Ahrensbök wurde der Weg etwas hügeliger, da wir den Einzugsbereich der Holsteinischen Schweiz erreicht hatten. Die Gruppe riss deswegen ein wenig auseinander. Die Gruppe mir den Rennrädern erreichte die nächste Pause als erste, gefolgt vom Hauptfeld. In Plön angekommen fehlten dann 4 Radler. Es gab unterwegs ein Problem mit einem Rad, welches Luft verlor. Doch auch die Verloren gegangenen trafen ein paar Minuten später ein.

Die nächte Etappe sollte bis kurz hinter Preetz gehen. So fuhren wir mit 31 gelben Fahrräden durch die Füßgängerzone in Plön um noch ein wenig Werbung für die Demo in Kiel zu machen. Zwischen Plön und Preetz stießen noch drei Mädels in Gelb zu uns, sodass wir 34 Radler waren.

Doch die Mädels verlißen uns in Preetz schon wieder, und ein weiterer Rennradfahrer (mit einer Panne zwischendurch) holte uns ein, sodass wir dann kurz vor Raisdorf mit 32 Radlern Pause machten. Auf dem Parkplatz waren die schattigen Plätze sehr beliebt. Während dessen überholten uns einige Mannschaftswagen der Polizei, welche wahrscheinlich zu unsere Demo fuhren.

Anschließend machten wir uns auf die letzten 10km. Kurz nach dem Start gab es dann die dritte Panne: Wieder war ein Reifen platt. Während dessen stießen wieder die drei Mädels zu uns, sodass wir fortan mit 35 Radlern durch Kiel fuhren. Um 14.30 Uhr war der Truck in Sichtweite. 71km Strecke war hinter uns. Rechtzeitig vor dem Start der Demo haben wir Kiel erreicht.

Ich hoffe alle konnten nach den 71km radeln noch ohne Probleme bis zum Landtag laufen. Nach der Demo kamen einige in der Burse in Kiel unter.

Tag 2: Rückfahrt von Kiel nach Lübeck

Um 10:00 Uhr sammelten wir uns für die Fahrt zurück nach Lübeck am Bahnhof in Kiel. Nach etwas Frühstücken starten wir gegen 10:45 Uhr – wieder bei sehr gutem Wetter. Da wir nur 6 Radler waren, war das Tempo etwas höher als am Tag zuvor. So erreichten wir zügig die Kieler Stadtgrenze.

Unsere erste Pause machten wir wieder auf dem Parkplatz bei Raisdorf. Die zweite Pause wieder in Plön, diesmal in der Fußgängerzone zum Eis essen. Während dessen lasen wir einen Zeitungsartikel über die Demo in den Kieler Nachrichten in einem Schaufenster. Unsere letzte Pause fand erneut in Ahrensbök in statt.

Bei unserer Ankunft am Holstentor war die Feuerwehr gerade dabei, das “Lübeck kämpft für seine Uni”-Transparent an das Holstentor zu hängen (siehe Hintergrund).

Vielen Dank an alle Teilnehmer. Ihr wart super!

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