Lübeck kämpft für seine Uni » Carstensen http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress Ohne die Medizin stirbt die Universität zu Lübeck. Kämpf auch du für deine Uni! Mon, 20 Jun 2011 13:27:03 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.5 Berlin, Berlin, wir waren in Berlin! http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/08/berlin-berlin-wir-waren-in-berlin/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/06/08/berlin-berlin-wir-waren-in-berlin/#comments Tue, 08 Jun 2010 00:01:56 +0000 Ivo Heinecke http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/?p=1317 weiterlesen...]]> Es begann in den frühen Morgenstunden. Morgens um 8:00 Uhr trafen wir uns am Audimax. Dort warteten drei Busse und einige PKW auf uns. Gegen 9:00 Uhr ging es los, die Busse beladen mit „Lübeck kämpft für seine Uni“-Schildern, Tröten (der WM sei dank…) und Studenten, die ihre Meinung in Berlin einmal kundtun wollten. Gegen 13:15 Uhr kamen wir in Berlin an und vertrieben uns bis zum Beginn der Vorlesungen noch etwas die Zeit. Ich ging mit einigen Freunden auf den Reichstag, wo unsere Schilder erst durchleuchtet, anschließend aber eingezogen worden sind. Nachdem wir den Reichstag wieder verlassen hatten, durften wir sie aber wiederbekommen. Immerhin.

Gegen 16:45 Uhr begannen die Vorlesungen im Tiergarten. Es war windig, aber zum Glück trocken. Unsere aufstellbaren Banner drohten mehrfach umzukippen, konnten aber auf Grund des beherzten Eingreifens von Frau Prof. Dr. Wollenberg immer wieder vor dem Umfallen gerettet werden. Die Vorlesungen waren auch für Studenten der TNF gut verständlich, auch wenn die Dozenten gerne nach medizinischen Fachbegriffen angelten. Die Übertragung ins wirkliche Leben bezogen auf die Situation der Uni war meist sehr eingängig, was mit Klatschen, Pfiffen und Hupen aus den WM-Tröten honoriert wurde. Die Stimmung war dabei durchaus gut, und die ersten Presse-Fotografen gesellten sich zu uns.

Nach den drei Vorlesungen stellte Susan ihren Demo-Song vor:

Wir fordern Rücktritt, wir wollen, dass die Uni lebt,
Wir fordern Rücktritt, wir wollen, dass de Jager geht,
Wir kämpfen kämpfen kämpfen für die Bildung, für das Land,
Wir kämpfen kämpfen kämpfen, noch liegts auch in unserer Hand

Wir fordern Rücktritt, wir wollen, dass die Uni lebt…

Es wurde sogleich eine „Live and Unplugged“-Version des Ohrwurms unter interessierten Blicken vorbeigehender Passanten aufgenommen, der noch veröffentlicht werden wird. Es ist schon spät ;-)

Im Anschluss ging es auf die Demo. Wir lagen gut in der Zeit, rund eine Stunde vor der eigentlich angemeldeten Demo. Daher mussten wir noch etwas warten, bis die Polizei uns eskortieren konnte, aber schließlich ging es vom Sony-Center aus los in Richtung der Landesvertretung von Schleswig-Holstein. Mit unseren lauten und deutlichen Parolen und unserem frisch gelernten Demo-Song liefen wir über den Potsdamer Platz und durch die Ebertstraße in Richtung unseres Zieles. Dort angekommen mussten wir uns, ganz entgegen unserer Gewohnheit, der Bannmeile wegen, ganz ruhig verhalten. Doch trotz dieser Einschränkung unserer Lautstärke konnten wir unsere Meinung gut demonstrieren: Wenn wir schon nicht laut singen durften, dann wurde halt unser Demo-Song gepfiffen!

Da wir rund 400 Leute waren, haben wir drinnen anscheinend etwas Eindruck gemacht. Nachdem Prof. Dr. Lehnert zu uns gesprochen hatte, kam auch überraschend Peter Harry Carstensen samt Jost de Jager aus dem Gebäude. Er präsentierte uns sogleich einen Graphen, der die Pro-Kopf-Verschuldung Schleswig-Holsteins zeigte. Dieser wies steil nach oben, daher sein Appell: „Es muss gespart werden.” Egal wie. Seiner Meinung nach sei es nach wie vor eine gute Idee, an der Bildung zu sparen. Es müsse nun mal gespart werden. Also die selbe Leier wie immer.

Auf unsere Zwischenfragen ging er leider nur insofern ein, als dass er gerne mit einer Gegenfrage antwortete und anschließend über ein anderes Thema monologisierte. Ein echter Dialog kam leider überhaupt nicht zustande, auch nachdem de Jager gesprochen hatte. Kritische Fragen waren gar nicht erst erlaubt, oder wurden ignoriert. Als wir unsere Argumente vorbringen wollten, verzogen sich beide eilig zurück in den Schutz des Gebäudes. Wir haben sie mit unserem Demo-Song zwar nicht zum Rücktritt aus der Politik gebracht, dafür aber bei ihrem Rücktritt in das Gebäude lautstark begleitet. Anscheinend hatten sie Angst vor unseren Argumenten bekommen.

Nachdem Peter Harry Carstensen und Joost de Jager uns vorzeitig wieder verließen, sprach Prof. Dr. Prestin zusammen mit Herrn Prof. Dr. Hilgenfeld zu uns. Sie berichteten in aller Kürze von den harten Verhandlungen mit der Landesregierung und deren leeren Phrasen. Plötzlich fuhr Herr Prof. Dr. Dominiak vor und trat vor die Studierendenschaft. Er sprach einige anerkennende Worte: Stolz sei er, auf uns, unseren Kampf für die Universität und unsere Solidarität untereinander.
Für dieses Lob an dieser Stelle vielen Dank!

Der Trubel legte sich langsam und wir machten wir uns auf zu den Bussen. Wir zogen an der amerikanischen Botschaft vorbei, deren Sicherheitspersonal leicht hektisch wirkte, hielten am Brandenburger Tor für ein (oder zwei) eindrucksvolle Fotos. Kurz vor der Abfahrt erreichte uns die Nachricht, dass es auch an der FH am 16. Juni eine Vollversammlung geben wird – was von uns mit Jubel aufgenommen wurde. Diese Zeilen schreibe ich im Bus auf der Autobahn, während wir alle mehr oder minder müde darauf warten, endlich zu Hause anzukommen. Laut unserem Busfahrer werden wir wohl erst gegen 01:00 Uhr, hoffentlich s.t., Lübeck erreichen.

Obgleich wir wohl alle sehr erschöpft sind, wird wohl jeder von uns derselben Meinung sein. Dieser Tag hat sich gelohnt, wir haben viel erreicht und dafür gesorgt, dass unsere Situation und unser Kampf über die Grenzen Lübecks hinaus überregional wahrgenommen werden. Herzlichen Dank an alle, die an diesem erfolgreichen Tag mitgewirkt haben!

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