Lübeck kämpft für seine Uni » Scandic http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress Ohne die Medizin stirbt die Universität zu Lübeck. Kämpf auch du für deine Uni! Mon, 20 Jun 2011 13:27:03 +0000 en hourly 1 http://wordpress.org/?v=3.0.5 Studentenaufmarsch vor dem Scandic Hotel http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/05/28/studentenaufmarsch-vor-dem-scanic-hotel/ http://www.luebeck-kaempft.de/wordpress/index.php/2010/05/28/studentenaufmarsch-vor-dem-scanic-hotel/#comments Fri, 28 May 2010 01:56:49 +0000 Sylvia http://luebeckkaempft.asta.uni-luebeck.de/wordpress/?p=142 weiterlesen...]]> Während Dr. Wolfgang Kubicki noch nichts ahnend mit seinem Vortrag auf der Versammlung des Verbandes der Selbständigen und Freiberufler e.V. beschäftigt war, sammelten sich am 27. Mai 2010, um kurz vor zwanzig Uhr, die ersten Studenten vor dem Scandic Hotel am Gustav-Radbruch-Platz in Lübeck. Am Vortag war bereits bei der öffentlichen Sitzung des Senats der Universität zu Lübeck aus dem Zuschauerraum angemerkt worden, dass Kubicki in Lübeck sein würde. Dies bot den Studierenden die Möglichkeit ein erstes direktes Zeichen zu setzen. Man rief also noch mitten in der Nacht zum 27. Mai über den Studentenverteiler der Uni dazu auf, Kubicki zu zeigen, welche Meinung die Studierendenschaft von den Plänen der Landesregierung für die Universität zu Lübeck hat.

Entgegen der Erwartung der Initiatoren, diese spontane Protestaktion würde eher klein ausfallen, fanden immer mehr Studenten und Unimitarbeiter zum Scandic. Bereits kurz nach zwanzig Uhr war der Mob vor dem Hotel auf fünfhundert Mann angewachsen. Parolen wie „Bei den Banken seid ihr fix, für die Uni tut ihr nix!“, „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Uni klaut!“ und „Kämpfen Lübeck, kämpfen!“ heizten die Stimmung der Menge auf und nachdem Kubicki nach einer Stunde immer noch nicht vor die Menge trat, um sich ihren Fragen zu stellen, auch „Wir woll’n Kubicki sehn“.

Zunehmend kamen auch Vertreter der Presse dazu. Was mit Fotographen begann und auch den NDR zunächst mit Mirko anlockte, führte letztendlich zu einem kleinen Kamerateam. Die Proteste blieben während der gesamten Aktion friedlich, so dass die Polizei am Ende keinen Anstoß nahm, als spontanen entschlossen wurde, die Demonstration quer durch die Stadt fortzusetzen.

Aber zunächst stellte sich Kubicki doch noch den Studenten, die standhaft vor dem Hotel verweilten und Parole um Parole grölten. Ein lauter Aufschrei des Missfallens ging durch die Menge bevor Kubicki zu Wort kommen konnte. Man hoffte auf Eingeständnisse, doch klang alles was der FDP-Fraktionsvorsitzende sagte nur wieder wie abgedroschene Phrasen. Jedem, der vor diesem Hotel stand war klar, dass das Land sparen muss und dass unbequeme Einsparungen nötig sein werden. Auf Unverständnis trifft jedoch nach wie vor die Tatsache, dass es Spitzenbildung treffen soll und viel mehr noch, die drastischen Folgen, die damit verbunden sind, da mit dem Sterben der Medizin in Lübeck auch die Uni stirbt und das Land sich mit diesem Schritt selbst eines profitablen, wachsenden Wirtschaftsstandorts beraubt. Nachdem Kubicki gegen Ende des Wortgefechts mit den Studenten eindeutig die Argumente ausgingen, vertröstete er diese auf einen weiteren Besuch in Lübeck in den kommenden Wochen, war aber durchaus bereit sich einem erneuten Gespräch mit den Studenten zu widmen. So drückte Kubicki dem StuPa-Vorsitzenden Niklas Finck noch schnell seine Visitenkarte in die Hand, bevor er den Dialog zwischen sich und dem Mob für beendet erklärte, blieb aber noch tapfer für Fragen von Einzelnen.

Die Menge nahm das freundliche Angebot der Polizei an, auf dem Weg begleitet zu werden und wurde fortan von je einem Wagen am Anfang und Ende des Protestzuges vor Verkehr gesichert. Gemeinsam mit immer mehr Passanten zog der nun schon fast siebenhundert Mann starke Zug Richtung Altstadt. Erneut hörte man die Studenten laut rufen „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Uni klaut!“ und fordern „Runter von der Liste!“. Das Burgtor wurde durchquert, entlang der Großen Burgstraße, über den Koberg, die Breite Straße hinauf zum Marktplatz, auf dem sich die Menge sammelte. Wiederum ergriffen Finck und Vertreter des AStA das Wort an die Studenten. Man sei zunächst einmal froh, dass so viele sich auf die Schnelle für die Protestaktion begeistern konnten, dürfe diesen Kurs nicht aufgeben, glaube an noch sehr viel mehr Kraft der Studierenden, sich gegen die Pläne des Landes stark zu machen, und müsse jetzt die nächsten Schritte planen.

Zu aller Überraschung gesellte sich nun auch der Bürgermeister Bernd Saxe zu der Menge, um ebenfalls das Wort an sie zu richten. Die Bürgerschaft stehe GESCHLOSSEN hinter seiner Uni und werde dies auch der Landesregierung in einer außergewöhnlichen Sitzung der Bürgerschaft in Kiel im Gespräch mit dem Ministerpräsidenten des Landes Schleswig-Holstein, Peter Harry Carstensen, mitteilen. Eins wurde an diesem Abend mehr als deutlich: Lübeck wird sich nicht kampflos dieser unverschämt dreisten Sparpläne des Landes ergeben, sondern hält zusammen und fährt die Geschütze aus. Liebe Landesregierung, zieht euch warm an, denn Lübeck kommt nach Kiel und Lübeck kämpft für seine Uni!

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