Wenn die Regierung Schleswig-Holsteins uns nicht mehr will, gehen wir nach Mecklenburg ins Exil!
4. Juni 2010 | Von Dennis Boldt | Kategorie: Berichte | Letzte Änderung: 4. Juni 2010 um 12:00 Uhrvon Mia Rudolph, MLS
„Wenn die Regierung Schleswig-Holsteins uns nicht mehr will, gehen wir nach Mecklenburg ins Exil!“
Gesagt, getan: Gestern verlegten wir die Biochemie- und Physiologie Vorlesungen von Medizin und MLS aus dem Lübecker Hörsaal in die Freilichtbühne in Schönberg. Statt PowerPoint Präsentation und Laserschwert, bewaffneten sich Professor Hilgenfeld, Professor de Wit und der stellvertretende Bürgermeister unseres Exils mit Megafon und deutlichen Worten gegen die Einschmelzung unserer Universität.
Passend zum aktuellen Vorlesungsstoff referierte Prof. C. de Wit vor gut 150 Studenten der Medizin, MLS, Graduate School und weiteren Interessierten über Zusammenhänge von Kreislauf und Politik. Die Medizin als Herz versorgt sämtliche Organe mit Blut, so zum Beispiel Gehirn (Lübecker Wissenschaftler) und Darm, (Kiel).
Aggressive Fragen kamen von Prof. R. Hilgenfeld an die Kieler Kollegen. Ob es wirklich um Sparpläne gehe, oder nicht auch die Situation genutzt werde, um einen unliebsamen Konkurrenten auszuschalten. Warum so wenig Unterstützung von dieser Seite käme.
Klar ist, unter diesen Bedingungen kann es nicht weitergehen. An dieser Stelle sei gesagt, dass die Vorwürfe sich explizit nicht auf die Studenten in Kiel beziehen, die unsere Proteste tatkräftig unterstützen. Hilgenfeld: „Aus meiner Sicht ist einer kleinen, aber mächtigen Clique in Kiel die Uni Lübeck ein Dorn im Auge“. Später referierte er in einem animierten, aber für die hinteren Reihen etwas leisen Vortrag über Klimawandel und Infektionskrankheiten wie Malaria.
Zum Abschluss war für Stärkung in Form von Eintopf gesorgt und wer wollte nahm die bestellten Busse zurück. Noch gibt es sie, die Universität zu Lübeck. Kämpfen wir für ihren weiteren Erhalt!